Gründung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation (WGAB) ev.

Die Anfänge

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden an westdeutschen Technischen Hochschulen und Universitäten u.a. Lehrveranstaltungen, die zukünftige Betriebsingenieure mit Fragen der wirtschaftlichen Produktion vertraut machen sollten. In den Sechziger- und Siebzigerjahren entwickelten sich daraus Studienrichtungen, die in Form eines Grundstudiums oder eines Aufbaustudiums zu einem akademischen Grad des Dipl.-Wirtsch.-Ing. führten. Hierbei wirkten Hochschullehrer der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften zusammen.

Bedürfnis nach Abstimmung von Forschungsaktivitäten

Aus der Zusammenarbeit im Lehrbereich entstand auch eine Zusammenarbeit der Hochschullehrer im Forschungsbereich (z.B. Gründung der Gutachtergruppe VII der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF). Bei Hochschullehrern, der AiF und anderen Forschungsförderungsinstituten entstand das Bedürfnis nach einem Instrument zur Abstimmung von Lücken und Schwerpunkten bei einschlägigen Forschungsaktivitäten. Als in den Achtzigerjahren die Bedeutung der Technik für die Wirtschaft und Gesellschaft unter dem Oberbegriff „Neue Technologien“ intensiv diskutiert wurde, verstärkte sich dieses Bedürfnis zusätzlich. Einige dieser Technologien waren neue technische Ausführungssysteme (z.B. Lasertechnik, Biotechnologie), bei denen die gewählten organisatorischen Einsatzbedingungen darüber entschieden, ob die Arbeits- oder Lebensbedingungen der davon Betroffenen sowie die Wirtschaftlichkeit der Prozesse positiv oder negativ beeinflusst werden. Andere dieser Neuen Technologien (z.B. Computer Integrated Manufacturing) betrafen die Arbeits- und Betriebsorganisation selbst.

Gründung der HAB

Die skizzierten Entwicklungen führten schließlich zum Zusammenschluss einschlägig tätiger Professoren und 1986 zur Gründung der Hochschulgruppe Arbeits- und Betriebsorganisation HAB. Ihre Mitglieder sind Hochschullehrer, die sich vorzugsweise mit Fragen der Lehre und Forschung auf den Gebieten der Arbeits- und Betriebsorganisation befassen und die durch ihre Leistungen in der Fachwelt besondere Anerkennung erfahren haben. 1987 gab sich die HAB die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Stuttgart.

Intensiver wissenschaftlicher Austausch

Seit 1987 treffen sich die HAB-Mitglieder regelmäßig zu Forschungsseminaren. Im Mittelpunkt stehen dabei neben dem wissenschaftlichen Gedankenaustausch vor allem Probleme der betrieblichen Praxis. Die Ergebnisse werden in einem jährlich erscheinenden Forschungsbericht zusammengefasst. Da alle HAB-Mitglieder stets um einen intensiven Erfahrungsaustausch mit der betrieblichen Praxis bemüht sind, steht die praktische Umsetzbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse gleichberechtigt neben der Förderung der wissenschaftlichen Arbeit.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung erfolgte die Umfirmierung zur Wissenschaftlichen Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation (WGAB) e.V. um den Charakter der Organisation als Verbund forschender Mitglieder stärker herauszustellen.